„Bleibt schön gesund“, das waren die Schlussworte meines Blogbeitrages vom März 2020. Diese Worte waren mir unter dem Eindruck des ersten Corona-Lockdowns in den Sinn gekommen, als wir uns alle nicht vorstellen konnten, wie lange uns dieses Thema noch beschäftigen sollte. Die Bedeutung dieses Wunsches ist mir so richtig bewusst geworden, als wir seit dem Sommer 2021 in meiner Familie jetzt mit einer ernsten Erkrankung zu tun haben, die auch mich ganz gut beschäftigt hält. Um keine Dramatik aufkommen zu lassen: Die Krankheit ist offenbar gut unter Kontrolle, und das möge jetzt so bleiben. Im Übrigen konnten wir uns bis zum Oktober d.J. Covid vom Leib halten, das ist doch auch ein – nun ja – Teilerfolg.
Man kann auch sagen, dass mich im Moment die eigene Lebensgeschichte ganz gut auf Trab hält.
Nachdem wieder etwas mehr Ruhe im Alltag eingekehrt ist, freue ich mich über einen neuen Biografieauftrag. Der Kunde ist ein sehr kultivierter alter Herr (im Gegensatz zu einem der Vorgänger, der ein recht grober Klotz war), im Ausland geboren, aber in den 50er Jahren mit seiner Familie nach Deutschland gekommen. Er hat seine eigene Geschichte aufgeschrieben und braucht hauptsächlich Unterstützung sprachlicher Art, weil er Deutsch zwar perfekt spricht, aber Grammatik und Rechtschreibung nur unzureichend beherrscht. Im Übrigen hat er einen klaren Plan über die Platzierung von Bildern etc. Das bedeutet zwar weniger Arbeit für mich, aber es macht auch Spaß jemanden zu begleiten, der sein Projekt mit Freude aktiv mitträgt.
Und auch nach so-und-so vielen Kundinnen und Kunden kann ich immer noch sagen, dass jedes Projekt ganz und gar eigen war. Eine spannende und befriedigende Arbeit haben wir!
Da stimme ich dir voll und ganz zu! Und diese freudvolle Erfahrung, einen Kunden darin zu begleiten, aus seiner selbstgeschriebenen Geschichte ein Buch zu machen, kann ich auch gut teilen.
Selbst wenn wir dabei als Biografen weniger Arbeit haben und unsere Kreativität beim Verfassen des Buchtextes vielleicht nicht gebraucht wird, bleibt doch genügend Raum, sich kreativ einzubringen: mit Anregungen zur Struktur, zum inhaltlichen Spannungsbogen oder zum Feinschliff des Textes.
Und nicht zuletzt geht es ja auch um die Buchgestaltung: eine Schrift auswählen und den Satz, das Buchlayout und das Cover gestalten, so wie es zur Geschichte und der Persönlichkeit des Kunden und zu seinen Wünschen passt.
Meine Gedanken gehen weiter: Was kann hilfreich sein, sich an das Schreiben seiner Biografie zu wagen?
Mein Tipp: Einfach mal mit einer Geschichte beginnen!
Eine Geschichte, die ich vielleicht schon immer mal erzählen wollte, ein Ereignis, das mich besonders geprägt oder mein Leben verändert hat, meine Erinnerungen, die sich beim Betrachten eines Fotos oder eines alten Souvenirs einstellen, oder die erste große Liebe und was aus ihr geworden ist …