Über die App Keosity und einige weitere Tipps
Die eigene Biographie zu schreiben verlangt nicht nur Zeit und Arbeit, es ist auch ein innerer, emotionaler Kraftakt. Wie es dennoch gelingt und was Ihnen dabei hilft, erkläre ich Ihnen in diesem Video.
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Die App Keosity gibt es in der Basisversion gratis. Nähere Informationen finden Sie hier: http://www.keosity.com/
Die Tipps, die ich Ihnen ganz am Ende des Videos gebe, finden Sie hier nochmals in Textform:
1. Erzeugen, malen, gestalten Sie einen Zeitstrahl.
Orientieren Sie sich dabei zum einen an wichtigen, äußeren Eckdaten. Trauen Sie sich zum anderen auch, ganz individuelle Zeitmarken zu setzen – Momente, in denen Ihnen wichtige Fragen beantwortet wurden, in denen Sie innere Krisen oder auch Hochgefühle erlebt haben und so weiter.
Beantworten Sie die „Triggerfragen“ – egal ob in Keosity oder auf dem Papier. (Was mit Triggerfragen gemeint ist, können Sie auf der Seite von Keosity nachlesen: http://www.keosity.com/features)
Lassen Sie aber auch weg oder deuten Sie nur leise an, was Sie vielleicht nicht wirklich erzählen wollen. Sie alleine bestimmen, was in der Geschichte Ihres Lebens wichtig und erinnerungswürdig ist.
2. Erzählen Sie nicht zwingend chronologisch, sondern erzählen Sie, wie Ihre Erinnerung es Ihnen „diktiert“.
Dann ordnen Sie die Szenen einfach in der richtigen Reihenfolge. Bewährt hat sich, dass Sie hierfür einen großen Ordner mit einem Register anlegen.
Jede Erinnerung beginnt dann auf einem neuen Blatt, das Sie dann einfach lochen und einheften können.
3. Nehmen Sie Bilder hinzu, die Ihnen das Erzählen und das Erinnern erleichtern.
Damit meine ich nicht nur diejenigen aus Ihrem Fotoalbum, sondern ganz einfach Aufnahmen von Orten, die Ihnen wichtig waren oder von Dingen, Tätigkeiten, Speisen und so weiter.
Oder fertigen Sie eigene Skizzen an von verlorenen Orten oder Dingen, von denen es keine Bilder gibt.
Als Bilder können Sie natürlich auch Dokumente und Briefe (Fotokopien davon) einfügen, die dann zum Erzählanlass werden.
4. Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Biographie-Projekt. Jedoch immer nur ein bisschen. Und dann kommt eine Pause!
Haben Sie keine Angst, den Faden zu verlieren! Die Struktur, die Sie sich angelegt haben, erlaubt Ihnen das Weiterarbeiten nach einer Pause. So vermeiden Sie, dass Sie Ihr Projekt nach wenigen Seiten abbrechen, weil es schlicht zu anstrengend wird.
5. Planen Sie Ihr Projekt nicht zu umfangreich.
Freuen Sie sich über jede „gerettete Erinnerung“, aber messen Sie sich nicht an der unendlichen Fülle, die Ihr Leben umfasst. Schauen Sie einfach mal, wohin Ihr Projekt Sie führt….
Ich wünsche Ihnen ein entspanntes, wunderschönes Weihnachtsfest!
Ihre
Dr. Claudia Löschner
Hallo Claudia, wir kennen uns noch nicht, aber wir sind Kolleginnen. Leider konnte ich zum letzten Treffen des Biographiezentrums nicht kommen. Mit Interesse habe ich deinen Beitrag über Keosity gelesen. Ich kann mir momentan selbst keinen Eindruck davon machen, da ich Android-Technik bzw. Windows nutze. Ich frage mich, für wen die Entwickler die App konzipiert haben, für kontinuierliche Posts in sozialen Netzwerken? Die Idee finde ich wirklich gut, aber ich würde das gern z. B. auf dem Notebook nutzen; auf einem Tablet ist das doch eine elende Tipperei, wenn man nicht eine Tastatur anschließt. Ich habe gesehen, dass die Entwickler aus Österreich kommen. Vielleicht schicke ich ihnen mal eine Mail und frage nach.
Auf jeden Fall gut zu wissen, dass es so etwas gibt. Danke für den aufwendigen Beitrag.
Herzlicher Gruß von Beate (Text & Leben, Gütersloh)
Vielen Dank für die Rückfrage!
Keosity ist bis jetzt ganz bewusst nicht zum Teilen / Exportieren/ Veröffentlichen gedacht. Für die kommende Version ist dann aber eine Druckfunktion auf der Wunschliste, berichteten mir die Projekt-Verantwortlichen. Dann soll es auch Plattformen-unabhängig laufen, denn Keosity ist wirklich für jedermann gedacht, wann das kommt, weiß ich leider derzeit nicht. Jedenfalls freuen die Projektkleiter sich über Rückfragen.
http://www.keosity.com