Der Erfolg des Buches „Papa, warum sind wir hier“ von Homayoon Pardis und Rose Marie Hoffmann-Riem hat uns einen kühnen Traum erfüllt. Eingehende Spenden, Verkäufe während der Lesungen in allen Stadtteilen Hamburgs und online-Verkäufe ermöglichen es uns, in der Heimat von Homayoon Pardis einen Studiengang (20 Studentinnen, 4 Semester) Midwifery (Ausbildung zur Hebamme) mit 80 % der Studiengebühren zu sponsern. Die Beschäftigung mit interkulturellen Biografien hilft mir, auch die nachfolgende Aussage zu akzeptieren: »Die Taliban gewähren Hebammen und Krankenschwestern eine bezahlte Berufstätigkeit, wenn die Frauen dafür sorgen, nicht unbegleitet zur Arbeit zu kommen«.
Die nächste Auflage wird noch im Sommer gedruckt. Durch weitere Lesungen, immer eingerahmt von interkulturellen Themen, wie Alltagsrassismus in Deutschland, werden wir alles daransetzen, auch noch einen Studiengang von Krankenschwestern unterstützen zu können. Wer mithelfen will durch Spenden oder Buchkauf, melde sich bitte bei mir.
Dieses Buch, aus dem ich während einer Lesung Auszüge hören konnte, ist zutiefst ergreifend. Der Autor erzählt vom Abschied von seinem bisherigen Leben (auch von seiner Mutter und anderen Lieben), von seinen Gedanken während der lebensgefährlichen Überfahrt und vom Ankommen in der anderen Welt, in der das Leben komplett neu aufgestellt werden muss. Nach der physischen Ankunft beginnt das zweite, langjährige Ankommen, das schwer ist, mal von Verzweiflung, mal von Hoffnung flankiert. Auch von der großen Bedeutung des Mitgefühls und der Hilfe durch andere Menschen erzählt Homayoon Pardis. Dieser biographische Bericht ist ergreifend in seiner Klarheit der Beschreibung, auch durch die große Nähe zum gesprochenen Wort, die Rose Marie Hoffmann-Riem in der Verschriftlichung beibehält. Durch Geschichten wie diese eröffnet sich ein unschätzbarer Zugang zum Verständnis dessen, was Flucht bedeutet.
Alles Gute und viel Erfolg bei diesem so wichtigen Projekt!
Ich habe von dem Buch “Papa, warum sind wir hier?” auch in einer Lesung gehört, es mir anschließend gekauft und es verschlungen. Homayoon Pardis erzählt zutiefst menschlich von seinen Ängsten, Entscheidungen, Verzweiflungen und Hoffnungen auf einem langen Weg von der Heimat in die Fremde, vom überfüllten Schlauchboot ans rettende Ufer, von deutschem Bürokratismus und Menschen, die eine Lösung suchen, von persönlichem Engagement und selbstlosem Einsatz hin zu einer Lebensperspektive für ihn und seine Familie. Die Sehnsucht nach einer Heimat, in der das Überleben möglich wäre, bleibt.
Ein bewegendes, wichtiges Buch, von Rose-Marie Hoffmann-Riem sehr feinfühlig geschrieben.
Lieber Homayoon,
Mit großer Bewunderung für alle Deine, Eure Anstrengungen und Fähigkeiten hab ich Dein Buch gelesen. Es wird wirklich so wichtig sein für Menschen aus anderen Kulturkreisen, die hier ankommen und Hilfe brauchen. Du bist ein so gutes Beispiel für die Möglichkeiten der Integration. Ganz besonders berührt hat mich Deine Offenheit, Deine Verletzungen, die Du hier um Umgang mit deutschen KollegInnen erlebt hast und die sich doch auch auflösen ließen durch das aussprechen….
Für mich hat sich auch ein schönes neues Bild gezeigt, über die Möglichkeit in einer weltoffenen Stadt wie Hamburg, Anschluss und Jobs zu finden, all die Initiativen, für die Du gearbeitet hast, kannte ich nicht….