Sie schreiben Ihre Biografie oder Ihre biografischen Erinnerungen? Sehr gut.
Mit Unterstützung eines/einer erfahrenen Biografin? Ausgezeichnet!

Sie möchten Ihre Geschichte als Einzelexemplar oder in kleiner Auflage im Copyshop vervielfältigen oder in einer Druckerei perfekt drucken und binden lassen – auf dass Ihre Lebensgeschichte im familiären/privaten Umfeld verteilt und weitergereicht wird und so der Nachwelt erhalten bleibt?
Dann haben Sie das Wichtigste erreicht: Sie werden nie vergessen werden. Zumindest nicht im Kreis von Freunden und Verwandten.

Vielleicht aber hoffen Sie (warum auch nicht!), dass Ihre einzigartige Lebensgeschichte auch fremde Menschen bereichern, faszinieren, erheitern oder stärken könnte …

Ein großer Verlag wird sich an Ihrem Manuskript brennend interessiert zeigen, die Verlagskonkurrenz überbieten, Ihre Geschichte/Ihr Buch in Tausender-Auflage drucken und intensiv bewerben. Dann Lesereisen, Autogramme, Presse, Interviews, Rundfunk, TV … Die Welt spricht über Sie! Herzlichen Glückwunsch; das kommt vor.
Ihre Chancen stehen geschätzte 1: 100.000. Leider.

Nun hoffen wir natürlich nicht, dass Sie bereits einem dubiosen Bezahlverlag aufgesessen sind (»Wir suchen Lebensgeschichten, Autoren! Wir veröffentlichen Sie, Sie werden reich! Und berühmt!«), – denn dann haben Sie viel Geld investiert, sitzen zu Hause auf Ihrem teuer erkauften Bücherberg, und die Welt erfährt nichts von Ihrer ghostwriterhaft verwehten Autorenexistenz.

Düstere Aussichten? Gut, dass Sie sich nicht abschrecken lassen. Lassen Sie uns weiter durch den Verlagsdschungel stapfen. Ihr Ziel haben Sie klar vor Augen: Leser finden und Leser begeistern – für Ihre freud- oder leidvolle und sicher tiefgründig-elegant formulierte Lebensgeschichte.

Im Verlagsdschungel bieten sich Alternativen für Veröffentlichungen von Biografien – auch wenn über Ihnen nicht die Prominenten-Sonne strahlt:

Kleinverlage zur Veröffentlichung von Privat-Biografien

Sie schreiben nach allen Regeln der Kunst ein wirklich gutes Exposé, machen sich im Internet auf die holperige Suche nach einem Literaturagenten, der dann für Sie den passenden Verlag sucht – und am Buchverkauf auch verdienen wird. Aber gemach, nicht jeder, der sich als Literaturagent preist, ist auch ein guter.

Oder Sie halten selbst Ausschau nach einem traditionellen Verlag: klein, seriös, engagiert … Und dann (nach vielen Absagen: »Unverlangt eingesandtes Manuskript!« oder: »Nicht unser Thema«) finden Sie wirklich Ihren perfekten Verlag.
Es folgen: Vertragsunterzeichnung (ein erhebender Moment), Verlagslektorat (»Aber so wollte ich das nicht schreiben«), Verlagslayout (»Ach, diese Bilder kommen auch nicht rein?!«), überblickbare Werbung durch den Verlag …
Das alles zieht sich hin. Rechnen Sie mit über einem Jahr – nach Fertigstellung Ihres Manuskripts und nach Finden Ihres Verlags. Dann erst beginnt Ihre Hauptarbeit, das Marketing: Werbemails und Werbeflyer unters Volk bringen, Buchhandlungen abklappern, Lesungen organisieren, Freunde und Bekannte als geneigtes Publikum und Stuhlreihenfüller einladen … Applaus!

Stopp. Dazu später mehr.

Denn nun kommt die letzte, für Sie vielleicht beste Variante, wie Sie Ihr biografisches Werk ans Licht der Welt heben können:

»Self-Publishing« zur Veröffentlichung von Privat-Biografien

Self-Publishing?! Die relativ junge Internet-Buchbranche hat viele Namen und Funktionen: Selbstverlag, Eigenverlag, Digitaldruck, Print-on-Demand, Books-on-Demand/BoD, Book-on-Demand … Die Branche expandiert rasant – vor allem in den Kategorien Science Fiction, Fantasy, Liebes-, Erotik-, Kriminal- oder sonstige Romane und Sachbücher aller Art. Hier gibt es manch arbeitsamen Autor, der es zum Selfpublishing-(Szene-)Star geschafft hat und mit selbstverlegten Büchern seine finanzielle Existenz gut polstern kann.

Meine Kollegin Beate Friedrich-Lautenbach hat den »2. Self-Publishing-Day« 2015 in Münster besucht und hier ihr »Stimmungsbild« veröffentlicht.
Der nicht minder informative »3. Self-Publishing-Day” mit  anschließenden Workshops (z. B. Sprechtraining für Lesungen) fand 2016 in München statt.
Am 10. Juni 2017 wird der Self-Publishing-Tross in Hamburg gastieren. »Neulinge« sind willkommen.

Zurück zu Ihrer Biografie und den Vorteilen, die Self-Publishing bietet:

Vorteile des Self-Publishings

1. Sie sind frei! Sie alleine widmen sich uneingeschränkt Ihrer Kreativität und tragen Verantwortung und Entscheidungsgewalt über jeden Produktionsschritt Ihres Werkes: Titel, Untertitel, Inhalt des Manuskripts, Cover, Layout, Verkaufspreis und Ihre Tantiemen pro verkauftem Buch.

2. Sie werden begleitet! Die Self-Publishing-Dienstanbieter beraten und begleiten Sie bei der Herstellung Ihres Buches mit einer Vielzahl von Serviceleistungen: Sie übernehmen Produktion (Druck), Distribution (Versand) und Vermarktung (Pressearbeit, Aufnahme ins VLB/Verzeichnis lieferbarer Bücher, zwei Pflichtexemplare an die Deutsche Nationalbibliothek, E-Book-Konvertierung, Social Media, Autoren-Website, Werbeflyer, Distribution an den Deutschen Buchhandel, Einstellung bei Amazon usw.).

Amazon?! Ja. Da kann jeder Ihr Buch sehen, sich beim »Blick ins Buch« in Ihrer Leseprobe festlesen und bestellen. Doch Ihr Buch sieht nur derjenige, der konkret nach Ihrem Buchtitel oder nach Ihrem Autorennamen gesucht hat. »Aus Versehen« findet Sie keiner.
Bei einer frisch eingestellten Biografie wird man sich mit Platz 45.000 – 50.000 im »Amazon-Bestsellerrang / Biographien & Erinnerungen« begnügen müssen. Für ein besseres Ranking helfen auch ein paar Fünf-Sterne-Rezensionen nicht allzu viel. Es gibt einfach sehr, sehr, sehr viele Biografien & Erinnerungen auf dem Markt.
Doch das soll Sie nicht davon abhalten, Ihre Lebensgeschichte einer kleinen, aber wirklich interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die Bestellung wird an Ihren Self-Publishing-Dienstleister (z. B. tredition, BoD, epubli, Book on Demand) weitergeleitet. Der erteilt den Druckauftrag an die eigene oder eine (ausländische) Vertragsdruckerei. Ein paar Werktage später hält der Käufer das speziell für ihn gedruckte Buch in Händen. Das funktioniert in der Regel sehr zuverlässig. Dank der vom Dienstleister ausgegebenen Internationalen Standardbuchnummer ISBN kann auch jeder Buchhändler die Bestellung entgegennehmen.

Nun zur drängenden Frage jedes Autors, der sein Self-Publishing-Werk als Paperback, Hardcover und vielleicht zusätzlich als E-Book veröffentlichen will: »Was kostet das?!«

Die Kostenfrage – vorgezogen

Selbst bei den vier oben genannten Self-Publishing-Anbietern (allesamt sehr gut bewertete Marktführer für digital gedruckte Bücher; die explizit auf E-Book-Produktion spezialisierten lassen wir hier mal weg) ist wegen der Vielfalt und Kombination der angebotenen Leistungen kein 1:1-Preisvergleich möglich.
Doch auf jeder Website findet sich ein einfach zu handhabender Preisrechner für den Verkaufspreis. Man tippe bei allen in etwa die gleichen Angaben ein. Wir nehmen jetzt den Idealfall an, dass Ihr druckfertiges Manuskript bereits als PDF (Portable Document Format) vorliegt. Zu dem Weg dorthin unten mehr.

Die Preisrechner verlangen Angaben zu Format, Gesamtseitenzahl, Anzahl der farbigen Seiten, Papier, Einband, Laminierung.
Ein Beispiel: Taschenbuchformat 12 x 19 cm, 140 Seiten (muss durch 4 teilbar sein), keine Farbseiten, cremeweiß 90 g/m2, vierfarbiger Umschlag, glänzend.

tredition | Preisrechner
BoD | Preiskalkulation
epubli | Preise
Book on Demand | Preisrechner

Beim nächsten Klick erscheinen schon Ladenpreis, Preis der Autorenexemplare, Autorenprovision und Mengenrabatte.
Der Dienstleister gibt einen Mindestladenpreis vor, beispielsweise 5,99 Euro für ein Taschenbuch. Diesen können Sie nicht unterschreiten, beinhaltet er doch die Leistungen für Druckkosten, Versand, Distribution, Handelsmarge, Mindestprovision für den Autor (bei 5,99 Euro gerade mal 64 Cent bei einem der Anbieter), Verdienst für den Dienstleister etc.

Was Ihnen freisteht: eine Erhöhung des Ladenpreises nach eigenem Gutdünken. Das ist praktisch: je höher der Buchpreis, desto höher Ihre Ausschüttung pro verkauftem Buch.
Wenn Sie Ihr eher schmales 140-Seiten-Taschenbuch für gewagte 29,95 Euro anbieten, beträgt Ihre Marge pro verkauftem Buch satte 12,95 Euro netto. Toll.
Doch wer kauft das überteuerte Stück?
Rumprobieren und gängige Buchpreise vergleichen hilft auch da.

Vergleichen Sie auch die Grundpreise, die ein Print-on-Demand-Anbieter für Ihr Buchprojekt mit ISBN ansetzt. Richtwert: ab 19 Euro erheblich aufwärts (ohne ISBN ist’s viel günstiger, da viele Leistungen wegfallen). Jeder Euro mehr findet bei näherer Prüfung seine Begründung.
Behalten Sie alle Leistungen im Blick – die im Preis eingeschlossenen und die von Ihnen eventuell zusätzlich benötigten: Korrektorat, Lektorat, Klappentext, Umschlaggestaltung, Bildrecherche, Papiersorten und vieles mehr. Vielseitige Wahlmöglichkeiten und Qualität kosten. Letztendlich entscheiden Sie, welches Portal mit welchem Leistungspaket Sie spontan oder nach akribischem Vergleich überzeugt.

Doch genug des Probeschnupperns auf den Print-on-Demand-Seiten.

Die einzelnen Schritte zum Druckauftrag sind detailliert dargestellt, überwiegend selbsterklärend und auch durch Anleitungsfilmchen verdeutlicht. Gestaltung nach den vorgegebenen cm-Maßen (mit Beschnitträndern) und Upload von Cover und Buchinhalt, Vertragsunterzeichnung, Überweisung der Kosten, und klick … schon sind Ihre PDFs gesendet. Nun wird innerhalb von 1-2 Werktagen ihr Material technisch und grob inhaltlich geprüft, z. B. auf offensichtliche Rechtsverletzungen.
Dann Druckfreigabe. Ihr Auftrag läuft.

So einfach und schnell geht das?

Wenn man den Bogen raus hat: ja. Aber.

Aber was gibt es nicht alles zu bedenken, zu entscheiden und technisch zu beherrschen … Ausdrücklich loben will ich an dieser Stelle die ratgebende Unterstützung per Telefon oder E-Mail durch die durchwegs freundlichen MitarbeiterInnen. Keine Warteschleifen, viel Kompetenz, Geduld und Hilfe bei Fragen und Unsicherheiten aller Art, die den Autor gegen Ende seiner kreativen Schaffensphase plagen mögen:

Herrje, wie kriege ich mein Word-Dokument in Druckform? In welchem Format müssen Bilder sein? Reichen 150 dpi? Was heißt »dpi« überhaupt? Wie mache ich ein PDF? Muss der Barcode immer auf die Rückseite? Wie lege ich den Beschnittrand korrekt an? Ich will anonym bleiben; darf ich unter Pseudonym schreiben? Wo finde ich Formatvorlagen? Und Covervorlagen? Bis wann kann ich meinen Text noch ändern? Was muss im Impressum stehen? Wie lege ich doppelseitige Bilder an? Was heißt »Schriften einbetten«? Ich will einzelne Seitenzahlen löschen und weiß nicht, wie! Darf ich mein Buch noch woanders veröffentlichen? Was sind »Grundlinien«? Was schreibe ich auf dem Klappentext? Muss ich angeben, wer die Fotos gemacht hat? Darf ich über andere Personen schreiben und ihre Namen nennen?

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Fragen über Fragen – die sich gemeinerweise erst dann stellen, wenn der Autor über Text-Buchsatz-Layout-PDF in seiner Kammer brütet und endlich fertig werden will für Upload und Druckfreigabe. Die meisten Antworten lassen sich auf den Hilfeseiten (FAQs) finden. Doch in dieser Stressphase ist es gut zu wissen, dass die MitarbeiterInnen für (fast) jedes Problem per Telefon oder E-Mail Hilfe und Klärung schaffen können: Balsam für des Autors aufgeriebene Schreiberseele – zumindest zu Bürozeiten.

Noch eine Empfehlung: Leisten Sie sich unbedingt ein Probedruckexemplar. Erst wenn das Buch in Originalgröße gedruckt und gebunden bzw. PUR-geklebt ist, mag man schockartig erkennen: Beim Einstellen der Seitenränder sind die Satzblöcke zu dicht in den Falz gerutscht, die Abbildungen erscheinen schrill-bunt oder düster-verhangen (am heimischen Bildschirm sah alles super aus!), die Überschriften stechen allzu fett raus und – hach – all die hundertmal überlesenen Tipp- und Kommafehler!

Der Bildschirm verhübscht und glättet und täuscht das Auge. Erst die dritte Dimension des aufgeklappten Buchs zeigt das Druckergebnis schwarz auf weiß. Man lässt weniger Nerven, wenn man weiß, dass alle sympathischen bis peinlichen Fehler nicht gleich hundertfach ins erbarmungslose Licht der Welt gezerrt werden. Lassen Sie allerspätestens jetzt eine neutrale, pingelige Person mit Lektorenambition jede einzelne Seite nach sprachlichen und sonstigen Schnitzern durchforsten. Jetzt nur noch die allerletzten Text- und Layoutverbesserungen sinnvoll einfügen. Für die endgültige Druckfreigabe muss alles passen.

Noch ein kleiner Trost bezüglich Druck- und sonstiger Fehler in jedem selbstverlegten Buch: Der allererste Leser wird garantiert schon beim Aufblättern des jungfräulichen Werks auf das einzig fehlende Komma einer schachteligen Satzkonstruktion stoßen. Genugtuerisch wird er dieses Manko verlauten lassen. Loben Sie ihn für seinen ausgeprägten Kommaspürsinn. Dass Sie sich aus Sparsamkeits- oder »Ich-kann-alles-selbst«-Gründen keinen professionellen Lektor geleistet haben, verschweigen Sie besser.

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Die Zeit »danach«: Jetzt halten Sie Ihr gedrucktes Buch in Händen, und auf Internetportalen und über den Buchhandel könnte es jeder bestellen. Doch noch weiß niemand von Ihrem Werk.

Nun beginnt Ihre zweite Hauptarbeit, das Marketing: Kontaktaufnahme zu den erreichbaren Personen Ihrer Leser-Zielgruppe! Werbemails und Werbeflyer unters Volk bringen, Buchhandlungen abklappern, Lesungen organisieren, Freunde und Bekannte als geneigtes Publikum und Stuhlreihenfüller einladen … Applaus!

Kommt Ihnen dieser Satz bekannt vor? Es ist fast egal, ob Sie bei einem großen oder kleinen Verlag oder Print-on-Demand-Dienstleister Ihre Biografie veröffentlichen: Die Werbung für Ihr Buch bleibt – trotz aller Aktivitäten des Anbieters – überwiegend an Ihnen hängen. Hier eine kleine Auswahl dessen, was Sie tun können: Autorenporträt schreiben, Buch-Homepage anlegen, soziale Medien füttern (Facebook, Twitter o.ä.), Leser zu ehrlich-wohlmeinenden Bewertungen animieren, örtliche Buchhandlungen, örtliche Presse und Rundfunk kontaktieren …

Nehmen Sie sich Ablehnungen nicht zu sehr zu Herzen.

Ihre Biografie hat das Licht der Welt erblickt, die Geburtswehen der Herstellung sind Geschichte.
Herzlichen Glückwunsch!

Die Freude und den Stolz kann Ihnen keiner nehmen. Das Buch wird seine Leser finden, vertrauen Sie darauf (und tun Sie etwas dafür). Auch Sie werden es im Lauf der Zeit immer wieder zur Hand nehmen, darin blättern und Ihre Lebenswendungen Revue passieren lassen (»Wahnsinn, ich hätte nie gedacht, dass ich ein richtiges Buch hinkriegen würde!«). Vielleicht sammeln sich schon zarte Gedanken für eine Fortsetzung, eine weitere Veröffentlichung …?
Self-Publishing macht’s möglich!

Zurück auf Anfang – Aus der Werkstatt einer Biografin, die (Druck-)Details liebt

1. Biografie. Zusammen haben wir uns Zeit genommen, Ihre Erinnerungen zu sammeln und in Worten festzuhalten, zu gliedern, zu ergänzen, umzuformulieren und vielleicht mit Abbildungen anzureichern. Ihre Biografie ist nun inhaltlich fertig und soll in Druckform gebracht werden. (Mehr zu den möglichen Arbeitsschritten hier)

2. Buchsatz und Typografie. Nach der gemeinsamen Entscheidung für das passende Buchformat entwerfe ich einen Buchsatz im Profiprogramm InDesign (nicht als Word-Dokument, das sieht immer unvorteilhaft und selbstgebastelt aus!) und lege Ihnen ein Beispielkapitel in unterschiedlichen Schriftarten und Schriftgrößen zur Auswahl vor.
Ich gebe zu, mir ist bei jeder privaten oder »öffentlichen« Biografie, Familien- oder Firmengeschichte der harmonische Eindruck von Innen und Außen, von Buchtitel, Text, Layout und Cover wichtig. Deshalb biete ich auch gerne »alles aus einer Hand« an.

Die Typografie von Kapitelüberschriften, Fließtext, Kopf- und Fußzeilen, Abbildungen und Bildunterschriften soll vor allem dezent und lesefreundlich gestaltet sein. Es gibt genügend bewährte Schriftarten ohne oder mit Serifen (die Buchstaben-»Füßchen«), die das Auge leichtgängig von Zeile zu Zeile leiten.

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Beispiele für Schriften: serifenlos (oben) für Überschriften, mit Serifen für Fließtexte. Zum Vergrößern anklicken

Jede Störung irritiert des Lesers Lesefluss – und das meist unbewusst:
zu lange Textzeilen, zu enge Zeilenabstände, zappelige Einrückungen, zu wenig »Luft« auf den Seiten, ungünstige Worttrennungen (be-inhalten / bein-halten, Ur-instinkt / Urin-stinkt) oder auch zu simple Anführungszeichen: (aus dem Office-Programm) versus »« (»Guillemets« aus dem Buchdruck).

Mein Ziel: Auch und gerade ein selbstproduziertes Print-on-Demand-Buch darf nicht selbstgebastelt aussehen, sondern soll leicht überblickbar und so professionell wie möglich gestaltet sein. Das zu erreichen, bedarf es einer gewissen Erfahrung, aber keines allzu großen (Zeit-)Aufwandes.

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Beispiel für eine Layout-Doppelseite. Ungerade Seitenzahlen immer rechts. Zum Vergrößern anklicken

3. Papier. Die PoD-Dienstleister bieten unterschiedlich viele Papiersorten an. Die Hauptentscheidung fällt zwischen Textdruckpapier oder Fotodruckpapier, den Farben »weiß« oder »chamois« (cremeweiß bis gelblich), Papiervolumen und unterschiedlichen Grammaturen (Gewicht/m2).

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Ich schätze die Auswahl des passenden Papiers. Es ist ein sinnliches Erlebnis, wenn man den Unterschied zwischen weiß und weiß und weiß sieht, die Oberfläche und das Gewicht des Papiers zwischen den Fingern spürt.

Bei Nachfrage bekommt man von manchen Anbietern Papierproben oder gar einen hübschen Fächer mit vielen Druckpapier- und Einbandvariationen (z. B. Book on Demand | Papiersorten) kostenlos zugeschickt.

Bei einer Biografie mit einer reichen Mischung aus Texten, Schwarzweiß- und Farbbildern quer durch das Buch reicht das Textdruckpapier in der Regel nicht aus. Es ist zu dünn, Bilder scheinen auf der Folgeseite durch, und der Farbdruck zeigt wenig Brillanz. In einem Taschenbuch mit wenigen, zu Blöcken zusammengefassten Bilderseiten ist das völlig in Ordnung.
Was bei der schnellen Print-on-Demand-Produktion (im Gegensatz zur hohen Kunst des Offset-Drucks) nicht möglich ist: Man kann keine zweite Papiersorte für Bilderseiten in der Buchmitte einfügen lassen.
Die durchgängige Verwendung von Farbdruckpapier (weiß oder leicht getönt, ab 100 g/m2, ab 1.15f. Vol., Schrift lässt sich darauf auch sehr gut lesen), treibt den Preisrechner naturgemäß höher.

4. Cover. Der Einband ist das »Gesicht« Ihrer Biografie. Ein gelungener, missratener oder auch nur gut gemeinter Entwurf löst beim Betrachter in Sekundenschnelle Interesse aus (»Will ich haben!«) oder … gar nichts.
Die Ankündigungsbildchen im Internet sind meist sehr klein (»Thumbnails«), deshalb muss das Bild sofort und positiv und plakativ ins Auge fallen. Wichtig ist auch Ihr packender Buchtitel. Unbedeutend für den kurzen ersten (und hoffentlich nicht letzten) Blick sind Autorenname und Untertitel.
Entweder Sie entscheiden sich für eine der optisch bewährten Cover-Vorlagen auf der Website des Anbieters und bestücken sie selbst mit Titel, Untertitel, Ihrem Autorennamen, evtl. einer Abbildung und dem Klappentext auf der Umschlagrückseite. ISBN, Barcode mit Ihrem gewählten Buchpreis werden dann automatisch platziert.
Wenn aber die Cover-Vorlagen Ihrer persönlichen Vision nicht genügen sollten, beauftragen Sie einen Grafikdesigner – und lassen sich von völlig neuen Entwurfsideen überraschen. Das tue ich manchmal auch. Ein ausgebildeter Grafikdesigner weiß Schriften, Proportionen, Bilder, Farben und Kontraste professionell, sensibel und werbewirksam einzusetzen.

5. »Blick ins Buch«. Beispiel einer diesjährig erschienenen Self-Publishing-Biografie – wie sie nach Veröffentlichung auf der Website von tredition und bei Amazon erscheint:

»Albtraum Traumgewicht – Mein Weg aus dem Dickicht von Essstörung und Therapien« von Sabine Henkes und Andrea Richter (Co-Autorin), Aug. 2016.

Format 12 x 19 cm, Paperback und E-Book, Textdruckpapier »chamois«, 90 g/m2, ohne Abb., Schriftfamilien »Optima« (Überschriften, Impressum) und »Minion Pro« (Fließtext), 136 Seiten. Paperback 9,90 Euro, E-Book 3,99 Euro.
Beispiel für eine Layout-Doppelseite siehe Bild oben bei »Buchsatz und Typographie«.

Leseproben zum Vergleich:
Bei tredition mit max. 20-seitiger, vom Autor zusammengestellte PDF-Leseprobe:
tredition | Shop | Albtraum Traumgewicht
Bei Amazon mit automatisch generierter Leseprobe beim »Blick ins Buch«:
Amazon | Albtraum Traumgewicht

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Von tredition zum »Buch des Monats Oktober 2016« gewählt

Dankeschön für Ihr Interesse!
Andrea Richter, »Salon Schwarz auf Weiss«

PS: Wenn Sie tiefer in die »neue Welt« des Self-Publishings einsteigen möchten, stöbern Sie in der »Self-Publisher-Bibel« von Matthias Matting.
Der Schwerpunkt der umfangreichen Website liegt auf E-Books. Informationen speziell für Print-Bücher muss man sich rausfiltern. Einige Themen betreffen beide Veröffentlichungsvarianten.