Zugegeben, im Verlauf des letzten Jahres bin ich umständehalber kaum zur Biografiearbeit gekommen. Zunächst gab es familiär mehr zu kümmern als üblich, und in letzter Zeit hatte ich wiederholt das Vergnügen, dass die Anbahnungsgespräche zu keinem Auftrag führten, schlicht und einfach, weil den angehenden Kunden die absehbaren Kosten zu hoch waren. Immerhin konnte ich eine Kollegin durch Korrekturlesen ihres Buches unterstützen, was auch einmal eine sehr schöne und interessante Aufgabe war.

Zeit, sich um die „Familie“ zu kümmern – gemeint sind die Mitglieder des Biographiezentrums, der Vereinigung unabhängiger Biografinnen und Biografen. Seit wir unsere Jahrestreffen nicht mehr regelmäßig im schönen Bad Sooden-Allendorf abhalten, sehen wir uns von Jahr zu Jahr in einer anderen Stadt, jeweils organisiert durch ein ortsansässiges Mitglied.

In diesem Jahr bin nun ich dran in meiner Heimatstadt Köln. Da ich in einem lebendigen Außenbezirk lebe, war es nicht so schwierig, einen Tagungsort und eine Räumlichkeit für die Lesungen zu finden. Ein Problem stellte eher die Terminfindung dar. In der Vergangenheit trafen wir uns oft im Januar oder Februar. Was aber vielerorts eine vergleichsweise „tote“ Jahreszeit ist, fällt bei uns in die Hochphase der karnevalistischen Umtriebe. Das bedeutet in Köln weitaus mehr als ein paar niedliche Umzüge oder private „Faschings“-partys. Es herrscht ein Riesenrummel, insbesondere auch mit der Folge, dass sämtliche Veranstaltungsorte und Unterkünfte wochenlang ausgebucht sind – und im Übrigen viel zu teuer. Des Weiteren sind wir ein Messestandort, der zwar nicht mit solchen Riesennummern wie der Hannover Messe oder des Frankfurter IAA aufwarten kann, dafür aber immerhin mit der GamesCom und sehr vielen mittelgroßen Veranstaltungen. Ergo: auch die Messewochen fallen wegen der dann ausgebuchten oder überteuerten Quartiere aus.

Nun, wir haben einen Termin gefunden: am letzten Aprilwochenende trifft sich die Gemeinde der Biografinnen und Biografen, schaut zurück und nach vorne und freut sich über das allseitige Wiedersehen. Was mich besonders freut, ist, dass wir auch in diesem Jahr wieder ein paar Neulinge in unserer lebendigen Runde begrüßen können, die zudem größer sein wird, als ich es bisher selbst erlebt habe.

Am Samstag, den 27.4. gibt es abends biografische Lesungen vor Publikum, was wir nutzen werden, um auf uns und unsere Arbeit aufmerksam zu machen. Wer also Zeit hat, ist ab 19:00 Uhr herzlich willkommen im Bürgerzentrum Engelshof – Oberstr. 96 – 51149 Köln. Der Eintritt ist frei, Getränke ebenso, aber es darf eine Spendendose gefüttert werden.

Es freut sich auf ein interessantes und inspirierendes Jahrestreffen

Bernhard Terjung